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About Paul Kellermann

Paul Kellermann, geboren 1937 in Stettin, ist ein deutscher und österreichischer (doppelte Staatsbürgerschaft) Soziologe. Er lehrt seit 1973 als - nunmehr emeritierter - Universitätsprofessor für Soziologie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt sowie als Gastprofessor an verschiedenen Universitäten in Deutschland, Österreich, Afrika und den USA. Ehrungen u.a. "Associated Professor of Sociology and Research Scholar at the University of Northern Iowa" (1994). Paul Kellermann prägte und begründete theoretisch die Konzepte "Bildungswissenschaften" (1968/69 Konstanzer Blätter für Hochschulfragen), "Kollektive Identität" (1972/73 Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie) und "Moneyismus" (2005/07 Verlag für Sozialwissenschaften Wiesbaden). Seine thematischen Schwerpunkte sind die Wirtschafts-, Bildungs- und Geldsoziologie sowie Hochschulforschung. Er ist Begründer und Leiter des "Seniorstudiums liberale" der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Veröffentlichungen Schriften (Auswahl)

  • Kritik einer Soziologie der Ordnung. Organismus und System bei Comte, Spencer und Parsons. Rombach, Freiburg/Br. 1967.
  • Arbeit und Bildung II. Kärntner Druck- und Verlagsgesellschaft 1981.
  • Arbeit und Bildung III. Kärntner Druck- und Verlagsgesellschaft 1986. 
  • Gesellschaftlich erforderliche Arbeit und Geld. Über den Widerspruch von Erwerbslosigkeit und defizitärer Sicherung der Lebensbedingungen (Arbeit und Bildung IV), Klagenfurt 1991 (Klagenfurter Beiträge zur bildungswissenschaftlichen Forschung 22).
  • Geld ist kein "Mysterium" - Geld ist "Handlungsorientierung". In: Geld und Gesellschaft. Interdisziplinäre Perspektiven. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005, S. 115-138.
  • Moneyismus - Der Glaube an Geld als Alltagsreligion. In: Die Geldgesellschaft und ihr Glaube. Ein interdisziplinärer Polylog. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, S. 115-125.
  • Verständnisse, Missverständnisse, Unverständnisse. In: Die Geldgesellschaft und ihr Glaube. Ein interdisziplinärer Polylog. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, S. 215-225.
  • Soziologie des Geldes. In: Handbuch der Wirtschaftssoziologie. VS, Wiesbaden 2008, S. 320–340.
  • Armut und Reichtum im globalen Zeitalter. In: Studien zur Sozialpädagogik. Band 8, 2008, S. 192–207.
  • Zum Verhältnis von Bedürfnis, Arbeit und Geld. In: Soziologie des Wirtschaftlichen. Alte und neue Fragen. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2014, S. 239-265.
  • Soziologie des Geldes. Grundlegende und zeithistorische Einsichten. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2014, S.
zuletzt herausgegeben:
  • Regionsuniversitäten. Ein transnationaler Polylog zur Bestimmung der Spannung zwischen hochschulischen Funktionen und Standortbedingungen. Kärntner Druck- undVerlagsgesellschaft 1994.
  • Geld und Gesellschaft, Springer Fachmedien, Wiesbaden 2005 (2. Aufl. 2006).
  • Die Geldgesellschaft und ihr Glaube, Springer Fachmedien, Wiesbaden 2007.
  • Zur Kritik europäischer Hochschulpolitik, Springer Fachmedien, Wiesbaden 2009.

Höheres Alter unter sich wandelnden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen

Ein Beitrag aus der Festschrift “25 Jahre Seniorenstudium München”.

Vorbemerkung:
Was mit dem Themenbereich „Einflüsse gesellschaftlicher Entwicklungen auf das Alter“ nicht gemeint ist, lässt sich mit dem Begriff „Altersweitsicht“ erklären. Der Ausdruck hat zwei Bedeutungen: Zum einen wird unter Altersweitsicht eine verbreitete Veränderung des Auges ab dem mittleren Lebensalter verstanden. Die Brillenindustrie bietet zur Korrektur des undeutlichen Sehens in der Nähe über Optikerketten und Drogeriemärkte vorgefertigte Hilfen mit variablen Fassungen, variablen Glasstärken und variablen Preisen an. Zum anderen bedeutet Altersweitsicht eine Art Weisheit auf Grund reflektierter Lebenserfahrungen älterer Menschen. Leicht verständlich ist, dass auch diese Art der Altersweitsicht variabel ist. Sie kann von den erinnerten Ereignissen des persönlichen Lebens bis zu denen der Epochen mit Krisen, Konflikten und gar Kriegen reichen. Auch philosophische Überlegungen, wie sie beispielsweise Simone de Beauvoir hinterlassen hat, enthalten zweifellos Altersweitsicht. Continue reading

Zum Verhältnis von Bedürfnis, Arbeit und Geld

Abstract

Menschen haben Bedürfnisse, so lange sie leben – individuell-physiologische, sozial-anthropologische und kultur-historische. „Bedürfnis“ verstanden als ein „Erfüllungserfordernis für Wohlbefinden“. Bis auf Hilfsbedürftige haben Menschen  entwickelbares Arbeitsvermögen, um Güter und Dienste – also Leistungen – zur Stillung von Bedürfnissen verfügbar zu machen. Continue reading